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In diesen Tagen findet im Berliner Kongresszentrum wieder der alljährliche Chaos Communication Congress unter dem Motto “We come in peace” statt. Dort werden kulturelle, gesellschaftliche und technische Themen diskutiert, die die Community beschäftigen. Darunter auch das sich immer mehr aufdrängende Thema Netzneutralität. Diese Auseinandersetzung halte ich für besonders spannend und auch der Deutschlandfunk berichtete dieses Jahr live vom 27C3 und übertrug in diesem Zusammenhang eine Debatte auf dem Kongress (mp3) über Netzneutralität. Zu einer tatsächlichen Lösung des Problems hat die Diskussion leider nicht geführt, was die hohe Komplexität des Themas deutlich macht und zeigt, dass hier sehr viel mehr Diskussionsbedarf herrscht, der jedoch auch eine intensive Auseinandersetzung jedes Einzelnen mit dem Thema erfordert.

Der Deutschlandfunk berichtet auch weiterhin vom 27C3 und hat dazu extra eine Webseite eingerichtet, auf der bereits ausgestrahlte Beiträge zum Nachhören zusammengefasst werden.

Eine Podiumsdiskussion des „forum digital" zum Thema Netzneutralität mit Markus Beckedahl von Netzpolitik.org, die vor einiger Zeit stattgefunden hat, findet sich auch auf Youtube:

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Nach der Debatte auf dem 27C3 heute hat sich Linus Neumann auf Netzpolitik.org noch einmal zu der Debatte geäußert. Darunter finden sich auch einige tolle Kommentare, die helfen dem Thema und der Problematik ein wenig näher zu kommen.

Ich bin mir sicher es wird die Zeit kommen in der die Politiker und große ISPs (Internet Service Provider) behaupten werden Netzneutralität könne nicht gewährleistet werden. Eine Priorisierung der Pakete sei “alternativlos” - für mich ja das Wort des Jahres 2010 (nicht etwa das offizielle Wort des Jahres “Wutbürger”). Es ist wichtig, dass dann eine öffentliche Debatte in Gang kommt, die zeigt dass eben die Priorisierung der Daten im Netz nicht alternativlos ist, sondern dass es durchaus andere Modelle gibt.

Weitere interessante Vorträge des 27C3 werden im Laufe der nächsten Woche auf dieser Seite verfügbar sein. Dort finden sich unter anderem ein Vortrag der demonstriert, dass unser Handynetz, das weitestgehend auf GSM basiert mit minimalem finanziellem Aufwand von etwas über 50 EUR komplett abhörbar ist. Die Ortung eines beliebigen Handys gibt es gar komplett kostenlos. Weiter war ein Mitarbeiter von Microsoft zu Gast, der erzählte, wie genau Stuxnet in fremde Rechner eindringen konnte und welche Odyssee er als Entwickler durchlebte. Wieder mal keine Sternstunde für Windows, wenn man hört was für verrückte Fehler Microsoft in sein wundertolles Betriebssystem “eingebaut” hat.


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